Wardböhmen • Wind- und Motormühle Hans Röper

Wardböhmen - Wind und Motormühle Hans Röper
Baujahr: Windmühle: 1877/1878 – Motormühle: 1923 ● Gebäudetypen: Holländer-Windmühle und Motormühle ● Mühlenart: Getreidemühle ● Betriebszustand: 1975 den gewerblichen Betrieb eingestellt, Einrichtung z.T. erhalten, Mühlen werden aktuell Restauriert und die Technik soll wieder Rekonstruiert werden

Die Wardböhmer Windmühle wurde in den Jahren 1877/1878 durch den Mühlenbauer Behn aus Lehrte erbaut. Bauher war Müller Rabe aus Krelingen im heutigen Heidekreis. Da er nicht über das nötige Kapital verfügte, hatten die Hauswirte Ahrens, Kohrs, Habermann, Buhr, Marquardt und Degeförde eine Bürgschaft übernommen.

Trotzdem geriet Rabe in Konkurs und die Mühle wurde nun auf Rechnung der sechs Bürgen weiter betrieben, welche dafür den Müller Heinrich Friedrich Otto Röper aus Seppensen/Jesteburg einstellten. Nach 2 Jahren übernahm er die Mühle auf eigene Rechnung und führte verschiedene Verbesserungen durch.
Er baute z.B. die Windrose ein, vergrößerte das damals bei der Mühle stehende Haus und legte den jetzigen Zufahrtsweg. Der alte Weg führte vom Sandloch auf die Mühle zu. Später errichtete er eine Abbaustelle an der Landstraße.

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Foto: Hans Röper

Da die Windkraft für den Betrieb nicht mehr ausreichte, wurde die Mühle zusätzlich durch einen Ölmotor betrieben und das neben der Mühle befindliche Haus abgerissen. Im Jahre 1923 baute Hans Röper, Sohn des vorigen Besitzers, gegenüber der Windmühle eine Motormühle die zuerst durch einen Schwerölmotor und später durch einen Elektromotor angetrieben wurde.
Die Versuchung, die Windmühle nun abzubrechen hat er widerstanden, da die Kraft des Windes ja auch immer noch die billigste sei.

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Foto: Hans Röper

Auch vom Unglücken blieb die Mühle nicht verschont. Das Stallgebäude brannte 1911 ab, wobei eine Anzahl Pferde in den Flammen umkamen. Bei einem Unwetter 1908 zerbrachen Flügel und die Windrose der Windmühle.

Auch 1952 zerbrachen 2 Flügel und Teile der Windrose durch Unwetter. 2 Jahre später wurden aus Sicherheitsgründen die restlichen Flügel entfernt, nachdem ein Antrag auf Bezuschussung beim Landkreis Celle abgelehnt wurde. Kurze Zeit nach Umbau auf elektrischen Betrieb kam dann doch noch ein Zuwendungsbescheid.
In den letzten Betriebsjahren wurde die Windmühle als Silogebäude genutzt und mit einer President-Hammermühle, Backschrot hergestellt. In der Motormühle wurde Roggen- und Weizenmehl auf einem Schrotgang, drei einfachen Walzenstühlen und einem Plansichter gemahlen. Der größte Teil der Einrichtung stammte von Wetzig.

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Foto: Hans Röper

1975 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt und bis 1990 noch für den Eigenbedarf genutzt. Seit Anfang 1980 gab es Bemühungen, die Windmühle wieder mit Flügelattrappen zu versehen. Eine Funktionsfähigkeit sollte nicht wieder hergestellt werden.
Im Jahre 1992 wurde ein Antrag zur Bezuschussung von der Europäischen Kommission abgelehnt. Es kam wegen fehlender Mittel zu keiner Bauausführung.

Geschrieben von Hans Röper/Jan Wiedenroth

 

Stand 2015: Die Kappe der Windmühle ist Wind und Wetter ausgesetzt und die Mühle zerfällt ganz langsam von oben an beginnend. In der Motormühle wurden die Walzenstühle und zum Teil die Elevatoren ausgebaut. Der Plansichter ist abgebaut aber noch in Einzelteilen vorhanden.
Beide Mühlen wären zur Zeit noch zu retten aber leider fehlen die Finanziellen Mittel, bzw. es findet sich niemand der in die Mühlen investiert und sie wieder restauriert.

Stand 2024: 2022 kaufte die Uhrenkelin von Hans Röper, Julia Röper die Mühlen und Gründete am 15. Mai 2023 ein Förderverein welcher die Mühlen Restaurieren und ihre Technik wieder herstellen will. Da es für die Windmühle aus der Zeit vor dem Umbau zum Silo, keine Zeitzeugen oder Unterlagen zur Einrichtung und Technik der Windmühle mehr gibt, stellt es sich als sehr schwer und kniffelig heraus, den Urzustand zu Betriebszeiten als Windmühle zu rekonstruieren.

Zwei Wochen später nach der Gründung der Fördervereins, am 29. Mai, nahm die Wardböhmener Mühle das erste mal am deutschen Mühlentag teil.
Um das eindringen von Regen und den weiteren Zerfall der Windmühle zu stoppen, wurde im Juli 2023 die alte Kappe abgenommen und durch ein Provosorisches Holzdach ersetzt.

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2 thoughts on “Wardböhmen • Wind- und Motormühle Hans Röper

  1. Ich habe eine Frage zu dieser Mühle. Mein Schwiegervater war Karl-Jörg Hohls. Der Sohn von Magdalena Röper, deren Vater Heinrich Röper war und eine Mühle in Wardböhmen hatte. Das müsste eigentlich diese Mühle sein, aber einen Hans Röper kennt in der Familie niemand. Angeblich hätte ein Heinrich Röper (Bruder von Magdalena Röper) die Mühle übernommen. Kennt ihn irgendjemand? Kann das jemand für mich aufschlüsseln, da mein Sohn am Familienstammbaum sehr interessiert ist und ich in der Familie nicht mehr Informationen finde. Ich bin über jede Hilfe dankbar!

  2. Hallo, Sonja! Laut Marlies Meyer (geborene Hohls), Halbschwester von Karl-Jörg Hohls, waren ihre Mutter Magdalene Hohls (geborene Röper) und Hans Röper Cousine und Cousin.
    Ich bin der Sohn von Marlies Meyer, das heißt, Dein Schwiegervater war mein Onkel. Viele Grüße!

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