Die große gelbe „Aurora-Sonne“ ist das Wahrzeichen der Ellmühle im Deutzer Hafen in Köln. Das Unternehmen zieht 2020 nach Krefeld in den Rheinhafen. Foto: GMD
Krefeld. Die „GoodMills Deutschland GmbH“ hat ihren Standort Ellmühle im Deutzer Hafen in Köln an eine städtische Entwicklungsgesellschaft verkauft. Auf dem lukrativen Filetgrundstück entsteht ein exklusives Wohnquartier. Die Mühlentradition setzt das Hamburger Unternehmen ab 2020 im Krefelder Hafen fort. Dazu hat sie die 47.000 Quadratmeter große Erweiterungsfläche des Düngemittelherstellers Compo am Castellweg erworben. Von Norbert Stirken
Duisburg und die Domstadt Köln hatten sich große Hoffnungen gemacht. Am Ende erhielt Krefeld den Zuschlag. Die GoodMills Deutschland GmbH verlegt Europas größte Mühle in den Hafen der Seidenstadt. Im Jahr 2020 will die Gesellschaft am Castellweg den Betrieb mit rund 50 Beschäftigten aufnehmen, um mehr als 300.000 Tonnen Getreide zu Mehl für Privatkunden und die Industrie zu verarbeiten. Dazu entsteht auf dem heutigen Acker eine komplett neue Fabrik mit einer hoch automatisierten Mühle sowie Gebäude für Verwaltung, Labors und Warenannahme. Zum Kaufpreis und zur Investitionshöhe macht GoodMills keine Angaben. Die dürfte sich deutlich im zweistelligen Millionenbereich bewegen.
Als größte Mühle in Europa hat die bisherige Ellmühle schon am Standort Köln-Deutz eine bedeutende Position für die Region. Seit 1909 versorgt sie weit über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus Millionen von Menschen mit dem Grundnahrungsmittel Mehl. Im vergangenen Jahr hatte GoodMills sein Grundstück im Deutzer Hafen an die Stadt Köln verkauft, um der städtebaulichen Entwicklung einen größeren Spielraum bei den Planungen zu geben. Seither hat das Unternehmen mehrere Standortalternativen in NRW für einen Mühlenneubau intensiv geprüft.
„Unsere Eisenbahn und der Hafen werden auch von dem neuen Projekt profitieren“, betont Rheinhafengeschäftsführer Sascha Odermatt. „Mehr als 300.000 Tonnen Getreide zusätzlich bedeuten ein stabiles Standbein in der Lebensmittellogistik.“ Mit den bisherigen Ansiedlungen im Rheinhafen konnte das Güterportfolio im Metall-, Containerbereich und bei Projektladungen diversifiziert werden. Mit der neuen Mühle kommen dann fast 50 Prozent Gütervolumen bei dem klassischen Massengut Getreide hinzu.
„Wir freuen uns auf den Neustart in Krefeld. Der neue Standort bietet uns eine optimale Verkehrsanbindung und beste Rahmenbedingungen, um eine der modernsten Mühlen Europas hier von Grund auf neu zu konzipieren. Das große Engagement und die Unterstützung, die wir bei der Standortsuche von der Stadt Krefeld und den Hafenbetrieben erhalten haben, hat uns überzeugt hier langfristig die richtige Standortentscheidung getroffen zu haben“, sagt Gunnar Steffek, Sprecher der Geschäftsführung von GoodMills Deutschland.
Quelle: RP